Unterspiesheim

Einwohnerstand zum 01.01.2024

Hauptwohnung: 1347

Nebenwohnung: 29

Insgesamt: 1376

Historisches

Quelle: Von Abtswind bis Zeilitzheim Zusammengestellt und bearbeitet von Karl Treutwein 4. Überarbeitung Auflage 1987 Unterspiesheim

Geschichtliches:

Zahlreiche Bodenfunde aus der Jungsteinzeit bis zur späten Bronzezeit zeugen von der frühen Besiedlung der Gegend. Bei der ersten urkundlichen Nennung als >Spizesheim< im Jahre 741 haben wir es mit einer Doppelsiedlung auf ungeteilter Mark zu tun (s. Oberspiesheim). Erst seit 1248 wird Unterspiesheim als eigene Siedlung aufgeführt. Zwei Drittel der Bewohner waren würzburgische, ein Drittel ebrachische Untertanen. Der fränkische Humanist Johannes Cuspinian (1473-1529), er hatte Geschichte, Philologie und Medizin studiert und war darüber hinaus als Diplomat tätig, sowie seine Vorfahren stammen aus Ober- oder Unterspiesheim (siehe Oberspiesheim). Im Bauerkrieg 1525 beteiligten sich die Spiesheimer Bauern an der Besetzung des Ebracher Hofes in Sulzheim und an der Erstürmung der Burg Zabelstein. Heinrich Pförtner von Spießheim/M. leitete als 40. Abt in schwerer Zeit (1641-1696) die Geschicke des Zisterzienserklosters Ebrach. Auch hier ist nicht bekannt, ob er aus Ober- oder Unterspiesheim stammte. In alten Aufzeichnungen aus dem Jahre 1880 weist sich Unterspiesheim nicht nur als Bauerndorf aus, das Handwerk ist mit folgenden Berufen vertreten: Schmied, Wagner, Schreiner, Glaser, Maurer, Zimmerleute, Verputzer, Tüncher, Bäcker, Müller, Gastwirt, Leinenweber, Schneider und Schuster. Oft ist die handwerkliche Berufsausübung mit einer kleinen Landwirtschaft in Verbindung zu sehen. Später kommen noch Metzger, Elektriker, Spengler und Installateure hinzu. Erster Weltkrieg: 18 Unterspiesheim starben auf den Schlachtfeldern in Frankreich und Flandern, 4 weitere starben an den Folgen ihrer Kriegsverletzungen in der Heimat. Zweiter Weltkrieg: 1940 fielen in der Waldabteilung „Geheid“ eine Luftmine und eine schwere Bombe. Aus allen Richtungen kamen Neugierige, um die Bombentrichter und Waldschäden zu besichtigen. (Erst 1943 erfolgte der 1. Luftangriff auf Schweinfurt!). – 1943 stürzte in der Waldabteilung „Löhlein“ ein englischer Bomber ab. Die neun Mann Besatzung kamen dabei ums Leben, wurden auf dem hiesigen Friedhof beerdigt und nach dem Krieg umgebettet. – Am 24.3.1944 fiel bei einem Bomberanflug auf Schweinfurt eine Brandbombe auf die Scheune des Bauern Andreas Scherpf und äscherte sie ein. Bei der Besetzung durch die Amerikaner am 10./11. April 1945 kam es zu einem tagelangen Artillerieduell zwischen der deutschen Falk an der Unkenmühle und amerikanischen Panzern. Dabei wurden in Unterspiesheim viele Gebäude beschädigt, zwei Panzer abgeschossen. Hoch ist der Blutzoll den Unterspiesheimer Söhne bringen mußten, 35 verloren ihr Leben auf den Kriegsschauplätzen Europas und in Kriegsgefangenschaft. Viele kehrten als Kriegsversehrte heim. Groß war die seelische und materielle Not der Heimatvertriebenen. Die Strapazen und Drangsale der Flucht und Vertreibung, der Verlust von Angehörigen, von Habe und Heimat lastete schwer auf diesen Menschen.

Sehenswürdigkeiten:

Die katholische Pfarrkirche St. Sebastian entstand in den Jahren 1786/90 an der Stätte eines älteren, baufällig gewordenen Gotteshauses. Den Riß für den Neubau fertigte Maurermeister Anton Wüst aus Grafenrheinfeld. Der mit einer gestreckten Kuppel bedeckte Turm steht in der gut gegliederten Westfassade, die durch drei Nischen mit steinernen Heiligenfiguren aufgelockert wird. Man betritt die Kirche durch das Turmuntergeschoß; die Türen tragen gute klassizistische Reliefschnitzereien, u.a. St. Wendelin und St. Notburga. Die drei Altäre und die Kanzel sind nachgewiesene Werke des Würzburger Hofbildhauers Johann Peter Wagner. Sie wurden 1792 aufgestellt und 1796 von Adam Berta gefaßt und vergoldet. Der Hochalter baut sich aus sechs Säulen auf; je zwei gekuppelte Säulen flankieren den Mittelteil, wo ein Kruzifixus die Stelle des Altarblattes einnimmt. Maria und Johannes als Assistenzfiguren die Darstellung zur Kreuzigungsgruppe, die auf einer (später angebrachten) Tafel als 12. Station des Kreuzwegs angesprochen wird. In enge thematische Beziehung dazu treten die Figur Gottvaters auf dem Segmentgiebel und die zwei Engel mit Leidenswerkzeugen über den Flankensäulen. Zum Figurenensemble des Altars gehören auch die Statuen des Daniel und Jesaias, wenn sie auch auf eigenen Konsolen vor den Fenstern des Langchores stehen. Am Gebälk zwischen den Säulen hängen zwei Ovalreliefs mit der Grablegung und Auferstehung Christi. Die Seitenaltäre wirken in ihrer architektonischen Prägnanz etwas massig und schwer, zeichnen sich aber durch eine sehr harmonische Einordnung der Figuren aus. Der linke Nebenaltar hat anstelle eines gemalten Altarblattes die plastische Darstellung der Himmelfahrt Mariens; zu Seiten stehen St. Joachim und Anna. St. Sebastian im rechten Nebenaltar kündet in Linienschwung und Oberflächenbehandlung noch etwas vom Geist des Rokoko; er wird von den Heiligen Wendelin und Rochus flankiert. – Am Wulst des Kanzelkorpus sitzen drei Putten mit den Symbolen für die göttlichen Tugenden, im Mittefeld stellt ein Relief die Anbetung der Hirten dar. Das Relief der Kanzelrückwand schildert die Schlüsselübergabe an den Apostel Petrus. Der Schalldeckel (mit Vorhangdraperien) trägt Moses mit den Tafeln des Gesetzes und zwei Putten. Auch die Madonna in einer Nische der nördlichen Langhauswand, den Typ der „Herzogin von Franken“ verkörpernd, kann durch Werksvergleich dem Hofbildhauer J.P. Wagner zugeschrieben werden. Die in der Nische gegenüber stehende Holzfigur des Kirchenpatrons Sebastian ist ein ansprechendes Werk der Spätgotik. Drei Bilder an der Nordwand sind erwähnenswert schon wegen der reichen Muschelwerkrahmen, das Orgelgehäuse ist Rokoko (um 1750), im Langhaus stehen drei kunstvolle Prozessionsstangen. Ein malerisches Brunnenhäuschen aus dem späten 18. Jahrhundert erhebt sich auf dem Platz vor der Kirche. Vier Säulen tragen ein achtseitiges Kuppeldach, das den Gedenkstein für die Gefallenen der beiden Weltkriege vor Sturm und Wetter schützt. Das Dorfbild ist reich an Bildstöcken und figurengeschmückten Hofportalen.

Veranstaltungskalender

Unterspiesheim

37. Bierfest in Unterspiesheim

DJK Sporthalle

Der Sportverein DJK Unterspiesheim lädt alle recht herzlich zum diesjährigen Bierfest vom 10. bis 13. Mai 2024 nach Unterspiesheim ein. 

Verbringen Sie vergnügliche Stunden im Festzelt an der DJK Sporthalle in Unterspiesheim.

Sommerfest Kindergarten Unterspiesheim

Kindergarten Unterspiesheim

Brunnenfest in Unterspiesheim

Feuerwehrfest Unterspiesheim 150-jähriges Jubiläum

Freiwillige Feuerwehr Unterspiesheim

Feuerwehrfest Unterspiesheim 150-jähriges Jubiläum

Freiwillige Feuerwehr Unterspiesheim

Feuerwehrfest Unterspiesheim 150-jähriges Jubiläum

Freiwillige Feuerwehr Unterspiesheim
Alle Veranstaltungen