Don Bosco: Jeder hat eine Chance verdient

02.02.2016

Mainpost 02.02.2016

GERNACH

Don Bosco: Jeder hat eine Chance verdient

Ein besonderer Ort, ein besonderer Heiliger, ein besonderer Gottesdienst: so kann man die Feier des Namensfestes des Heiligen Don Bosco im Sportheim des TSV Gernach zusammenfassen: Einmal im Jahr, zum Fest des Patrons der Sportler, findet der Gottesdienst im TSV-Sportheim statt – an einem besonderer Ort. Der Heilige Don Bosco sei uns Vorbild darin, zu sehen, dass „jeder Mensch eine Chance verdient“, hob Pfarrer Thomas Amrehn in seiner Predigt hervor. Er sei ein besonderer Heiliger, den Menschen und insbesondere der Jugend nahe.

Der Gottesdienst war auch besonders: Don Bosco war nämlich zu Gast. Die Reporterin Svenja (9), alias Svenja Schreckenbach, fragte Don Bosco, (alias Ralf Schreckenbach, Vorsitzender des TSV), wie es dazu gekommen sei, dass er sich um die Jugendlichen kümmerte. Don Bosco erzählte, dass ein obdachloser Junge zu ihm kam, den er eingeladen hatte. Der brachte dann sechs Freunde mit, und es wurden immer mehr obdachlose Jugendliche, die der Heilige in sein Pfarrhaus aufnahm.

Auf die Frage, was ihm besonders wichtig gewesen sein, bekam sie die Antwort: „Zwei Dinge waren mir besonders wichtig: Ich habe die Jungs unterrichtet, den eine gute Schulbildung ist Voraussetzung, um später eine gute Arbeit zu bekommen. Und ich habe ihnen von Jesus erzählt. Sie sollten erfahren, dass für Gott jeder Mensch wichtig ist und dass jeder eine gerechte Chance verdient hat.“

In seiner Predigt zog der Seelsorger Parallelen zu unserer heutigen Situation: Der Heilige hatte mit Widerständen zu kämpfen, etwa mit den Vorurteilen, dass die Jugendlichen kriminell seien. Ähnliche Vorurteile bestünden heute auch gegenüber Asylanten und Flüchtlingen. Sie würden im im Netz verbreitet, Gerüchte würden leichtfertig gestreut. Wie Don Bosco sollten wir uns nicht beirren lassen, uns an sein Motto halten „Jeder hat eine Chance verdient – niemand darf abgeschrieben werden“. Dieses Motto gelte nicht nur für die Asylanten, sondern auch für das Miteinander in den Vereinen und Gruppen. Es gelte, den Glauben miteinander zu teilen, sich gegenseitig zu begleiten und zu unterstützen, aber auch Kritik zu üben, wenn dies nötig sei.

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Karin Johe-Nickel die Gläubigen, die Musikkapelle und die Fahnenabordnungen von Frauenbund, TSV Gernach und Freiwilliger Feuerwehr Gernach begrüßt. „Ohne diesen Raum hier wären wir arm“, war ihre Feststellung: Sie verwies dabei auf die vielfältigen sportlichen Aktivitäten, aber auch auf die Feiern von runden Geburtstagen, Ehejubiläen und nicht zuletzt den Dorfabend zur Faschingszeit, die im TSV-Sportheim stattfinden. Der Gottesdienst hier solle deutlich machen, dass die Kirche mitten im Dorfgeschehen zu Hause ist.

Musikalisch begleitet wurde die Eucharistiefeier von der Musikkapelle Gernach unter Leitung von Alfred Glos. Pfarrer Thomas Amrehn lud am Ende des Gottesdienstes alle ein, zum anschließenden Weißwurstfrühstück zu bleiben.

 

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