Oberspiesheim

Einwohnerstand zum 01.01.2024

Hauptwohnung: 639

Nebenwohnung: 26

Insgesamt: 665

Historisches

Quelle: Von Abtswind bis Zeilitzheim Zusammengestellt und bearbeitet von Karl Treutwein 4. überarbeitete Auflage 1987

Geschichtliches:

Schon zur Zeit des hl. Bonifatius, im Jahr 747, wird „Spizesheim“ erstmalig genannt; damals schenkte ein gewisser Helid eine Hube an das Kloster Fulda. Dem gleichem Kloster übergab Frau Hruadunne, Gattin des Herrn Hiltrih, am 12.9.791 ihre Besitzungen in „Spiozesheim“. „Spioz“ = Spieß ist wohl als Personenname eines fränkischen Siedlers aufzufassen. Spiesheim war in den frühen Jahrhunderten eine Doppelsiedlung ohne namentliche Unterscheidung zwischen Ober- und Unterspiesheim. Erst 1248 kommt „Unterspieseheim“ vor, während unser Dorf weiterhin ohne den Vorsatz „Ober-„ genannt wird, also wohl die ältere der beiden Siedlungen darstellt. Im 12. Jahrhundert treten die Herren von Spiesheim auf. 1140 werden Richolf und Heinrich von Spiezesheim als Dienstmannen des Bischofs Embricho von Würzburg genannt. Das Schlossgut wurde 1275 an das Kloster Ebrach verkauft und in der Folge abgebrochen; es befand sich wohl im welligen Gelände westlich der Kirche; noch vor 140 Jahren wurden dort Steine zum Häuserbau weggeholt. Von den Herrschaftsverhältnissen: 1231 verkaufte Conrad von Spekevelt die Vogtei über Spiezesheim an die Kirche von Heidenfeld. In der Folge gewann die Abtei Ebrach immer mehr Güter und Rechte. So gehörte das Dorf später grundherrlich zum Ebracher Klosteramt Sulzheim, die Landeshoheit hatte das Hochstift Würzburg, Amt Klingenberg. Johann Cuspinian Der angesehene Schweinfurter Bürgermeister Hans Spiesheimer stammte aus Oberoder Unterspiesheim und nannte sich nach seinem Herkunftsort. 1473 wurde sein Sohn Johann geboren, der die Schweinfurter Lateinschule besuchte und an den Universitäten Leipzig und Wien nach einem universalen Wissen in Geschichte, Philologie und Medizin strebte. Schon mit 27 Jahren war er Rektor der Universitäten Wien, bald wurde er das Haupt der gelehrten >>Donaugesellschaft>Herkunft, Religion und Tyrannei der Türken>Austria>Tagebuch<< unterrichtet über seine Tätigkeit und über das Leben der damaligen Zeit. Johann Cuspinian (die Humanisten pflegten ihre Namen zu latinisieren) war einer der gescheitesten und berühmtesten Männer seiner Zeit. Als armer Scholar war er nach Wien gekommen, als reicher Mann starb er im alter von 56 Jahren. Er liegt im Wiener Stefansdom begraben. Am 24.2.1944, als alliierte Bombengeschwader drei Großangriffe auf Schweinfurt unternahmen, fielen auch Bomben auf Oberspiesheimer Markung, freilich ohne schaden anzurichten. Doch eine Granate der deutschen Flugabwehr schlug ins Gärtnerhaus und tötete Frau Elise Glos und ihr fünfjähriges Söhnchen. – Australische Kriegsgefangene bewahrten beim Einmarsch der Amerikaner am 10.4.1945 das Dorf vor einer schweren Beschießung. Sehenswürdigkeiten: Die kath. Filialkirche St. Bartholomäus erbaut im Jahre 1790 anstelle eines früheren Kirchleins, das aus einer Zehntscheune entstanden sein soll, der Maurermeister Anton Wüst aus Grafenreinfeld um den Lohn von 1895 Gulden. Auf diesem Platze erhob sich im Mittelalter eine Burganlage (Purcstal) der Ministerialen von Spiesheim. Der in der Mittelachse stehende Westturm wurde mit einer eingeschnürten, nach oben spitz auslaufenden Kuppel gedeckt. Im Inneren überrascht vor allem der prachtvolle Hochaltar, ein Glanzwerk des Barock. Auf massivem Unterbau aus grauweißem Stuckmarmor erhebt sich ein prächtiger Aufbau; um die gewundenen Säulen schlingen sich Akanthusranken, und reiches Blattwerk bildet den seitlichen Abschluss. In Muschelnischen flanieren Joachim und Anna das Altarblatt der in Wolken thronenden Madonna, zu der die Armen Seelen flehentlich ihre Hände aus den Flammen des Fegefeuers empor strecken. Darüber zeigt ein Rundbild Gott Vater mit segnenden Händen. Im gebrochenen Giebelaufsatz wimmelt es von Engeln und Putten, ein Cherubim hält ein Spruchband: Ecce Mater tua (Siehe deine Mutter). In den anfangs offenen Giebelaufsatz wurde erst für diese Kirche das bild des Kirchenpatrons St. Bartholomäus und seinem Martyrium eingefügt, als der Altar hierher gekommen war. Diesen herrlichen Altar ließ der Ebracher Abt Ludwig (1686 – 1696) in Bamberg von dem aus Schwäbisch- Gmünd stammenden Künstler Michael Maucher (geb. 1645, Sterbejahr unbekannt) für seine Abteikirche fertigen und an der Ostnische des rechten Kreuzschiffes aufstellen. Die beiden geschwungenen Figuren der Eltern Marias schnitzte der Bamberger Johann Georg Götz im Jahre 1694, die beiden Bilder malte der Würzburger Hofmaler Oswald Onghers (geb. 1628 in Mecheln/ Holland, gest. 1706 in Würzburg). Als das wohlhabende Steigerwaldkloster Ebrach 1789 seine Kirche von Materno Bossi und Johann Peter Wagner im klassizistischen Still neu ausstatten ließ, wurde die früheren Altäre entfernt; so wurde der Marienaltar für die vom Dorfherrn, dem Kloster Ebrach neu erbaute Kirche in Oberspiesheim frei. (Quelle: Tilmann Kossatz, Zwei Altäre des Johann Michael Maucher für Ebrach, Mainfr. Jahrbuch 1977.) Die klassizistischen Seitenaltäre, rechts mit der Statue des hl. Sebastian, flankiert von St. Georg und St. Michael, links die Statue der Immaculata, zur Seite die Evangelisten Johannes und Markus, werden den beiden aus Donnersdorf stammenden Bildhauern Andreas und Johann Halbig zugeschrieben und wurde um 1800 geschaffen. Die Kanzel zieren am ausladenden Korpus die Büsten der vier Evangelisten; über dem Schalldeckel der bewegten Spätrokokoarbeit sind die Symbolgestalten von Glauben, Hoffnung und Liebe, darüber als Bekrönung die Gesetzestafel. Die Kanzel wurde 1757/59 von dem Kitzinger Bildschnitzer Rainer Wierl für die Stadtkirche in Volkach geschaffen und 1791 um 21 Gulden an die Gemeinde Oberspiesheim verkauft. Das muschelwerkverzierte Orgelgehäuse mit Engelsfiguren entstand im 1750, die recht Seitenwand schmücken eine Barockfigur vom hl. Josef und eine zierliche Rokokofigur des hl. Wendelin. Zwei klassizistische Prozessionsstangen zeigen das Blutwunder von Walldürn, die Kindlein von Vierzehnheilligen, das Dreifaltigkeitsbild von Gößweinstein und ein Madonna mit dem Jesuskind. Als Bildstock finden wir im Dorf die ehemaligen Sakramentsnische aus der alten Kirche. um 1600 entstanden , baut sie sich in Formen der Nachgotik und der Frührenaissance wie eine Monstranz auf.

Veranstaltungskalender

Oberspießheim

Maibaumaufstellung Dorfplatz Oberspiesheim

Wanderung des Arbeitervereins

Freiwillige Feuerwehr Oberspiesheim
11:00 Uhr, Arbeiterunterstützungsverein Unterspiesheim

Sommerfest Kindergarten Oberspiesheim

Kindergarten Oberspiesheim

Serenade Musikkapelle Spiesheim in Oberspiesheim

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