Mainpost 09.07.2022
Kolitzheim
Grünes Licht für das Baugebiet "Am Schweinfurter Tor II" in Zeilitzheim
Neue Fenster und neue Jalousien im Sitzungssaal konnten die Gemeinderäte zu Beginn der jüngsten Sitzung in Augenschein nehmen. Eine weitere Besonderheit: es gab keine Bauanträge - eine Seltenheit im Kolitzheimer Gemeinderat, denn sonst stehen immer einige Anträge auf der Tagesordnung. Die Hauptpunkte der Tagesordnung waren die 21. Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des Bebauungsplans "Am Schweinfurter Tor II" in Zeilitzheim sowie die Halbjahresberichte über die Einwohnerentwicklung, die Finanzen und der Sachstandsbericht zu den gemeindlichen Baumaßnahmen.
Zum Tagesordnungspunkt Baugebiet am Schweinfurter Tor begrüßte der Bürgermeister Anja Hein vom Architekturbüro Arc.Grün. Bevor sie die Einwendungen der Behörden und die Vorschläge zu den Stellungnahmen dazu näher erläuterte, teilte der Bürgermeister mit, dass von privater Seite keine Anmerkungen mehr gekommen seien. 33 Behörden und Träger öffentlicher Belange seien um Stellungnahmen gebeten worden, 20 gaben eine Stellungnahme ab, 14 gaben Hinweise und Anregungen. All diese Äußerungen seien den Gemeinderäten, wie gewünscht, vollständig mit der Einladung zur Sitzung zugegangen.
Wie Anja Hein mitteilte, habe das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten festgestellt, dass die Abstände zu dem benachbarten landwirtschaftlich genutzten Anwesen so groß seien, dass es keine Konflikte durch Geruchs- oder Lärmbelästigung geben dürfte. Dies sei auch gutachterlich festgestellt worden. Kritisch wurde vom Amt für ländliche Entwicklung angemerkt, dass die Vielfalt der gestatteten Dachformen in Widerspruch stehe zu dem gewünschten Ortsbild. Der Gemeinderat sprach sich aber dafür aus, den Bauherren die Möglichkeit zu geben, ihr Wunschhaus nach ihren Vorstellungen gestalten zu können. Die Fernwasserversorgung Franken legte Wert darauf, dass die Versorgung auch mit Löschwasser ausreichend gegeben sei, dies sei berücksichtigt worden.
Eigene Leitung entlang der Landstraße
Abstandsflächen seien gesetzlich geregelt, über Ausnahmegenehmigungen entscheide das Landratsamt, daher müsse im Bebauungsplan nicht gesondert darauf hingewiesen werden, so die Auffassung der Gemeinde, zu unterscheiden davon seien die Bebauungsgrenzen, die im Bebauungsplan festgehalten werden. Das Tiefbauamt stellte fest, dass die Einleitung des Niederschlagswassers in den Straßengraben entlang der Landstraße nicht zulässig sei. Daher habe man eine eigene Leitung entlang der Landstraße, parallel zu dem vorhandenen Straßengraben, vorgesehen. Die Entsorgung des Niederschlagswassers in den weiteren Bauabschnitten werde unabhängig von dieser Entwässerungsplanung erfolgen, informierte der Bürgermeister auf die Nachfrage von Reinhard Heck. Das Regenwasser werde in einem Regenrückhaltebecken aufgefangen und werde durch eine Drossel dann zeitverzögert abgegeben.
Einheimische Pflanzen und Gehölze gewünscht
Das Umweltamt wünschte sich, dass man bei der Bepflanzung der Grünflächen einheimische Pflanzen und Gehölze verwenden solle, die Artenschutzmaßnahmen seien zu dokumentieren. Verwiesen wurde auf das Feldhamsterprogramm. Die Regierung von Mittelfranken wies darauf hin, dass die Emissionen des benachbarten Flugplatzes hinzunehmen seien. Der Bürgermeister informierte auf die entsprechende Nachfrage, dass die Gemeinde keinen Einfluss habe, wenn zum Beispiel eine erhöhte Anzahl von Landungen und Starts beantragt würden.
Die Regierung von Unterfranken äußerte sich anerkennend, dass man das Baugebiet verkleinert habe, dies sei ein Beitrag, den Flächenverbrauch zu vermindern. Die Überlandzentrale Mainfranken äußerte sich zufrieden, dass das Trafo-Häuschen in den Planungen berücksichtigt wurde. Bürgermeister Horst Herbert stellte fest, dass man in der Realisierung dieses Baugebietes nur deshalb so schnell vorwärts gekommen sei, weil man das Baugebiet halbiert habe. Er sei froh, dass man jetzt so weit gekommen sei, dass Flächennutzungsplan und Bebauungsplan zur Abstimmung stehen.