Mainpost 17.04.2019
Herlheim
Hermine Full im Alter von 91 Jahren gestorben
Hermine Full aus Herlheim ist am 3. April, dem Karsamstag, im Alter von 91 Jahren gestorben. Als Seniorchefin der Firma "Honda Full" war sie weit über die Grenzen des Gerolzhöfer Raumes hinaus bekannt. Viele Jahre lang war sie zusammen mit ihrem 2016 verstorbenen Ehemann Anton häufig bei der Beratung und dem Verkauf von Geräten rund um den Garten auf Messen und Ausstellungen zu finden.
Full wurde am 17. September 1929 in Warnsdorf im Sudetenland geboren. Zusammen mit drei Geschwistern wuchs Hermine Lucker in Franzensbad auf, besuchte hier die Schule und erlernte den Beruf der Friseuse. Nach dem Krieg wurde sie im Alter von 16 Jahren zusammen mit ihren Angehörigen aus ihrer Heimat ausgewiesen. Nach Unterkunft in mehreren Lagern fand die Familie in Stadelschwarzach eine Bleibe.
1948 geheiratet
In Gerolzhofen lernte die junge Frau 1947 Anton Full aus Herlheim kennen und ein Jahr später wurde geheiratet. Aus der Ehe gingen die drei Söhne Karl-Heinz, Gerhard und Klaus hervor. Zunächst arbeitete Hermine Full in der sehr kleinen Landwirtschaft der Familie ihres Mannes mit und verdiente sich nebenher etwas Geld mit verschiedenen Tätigkeiten. Anfang der 1950er Jahre eröffnete die rührige Frau mit einem 200-Liter-Fass mit Handbetrieb eine kleine Tankstelle. 1956 folgte dann der Bau einer modernen und größeren Tankstelle gegenüber dem Familienanwesen, die später durch einen Mineralölvertrieb erweitert wurde.
Daneben errichteten Hermine und Anton Full Haus und Betriebsgelände. Eine Quelle-Agentur kam dazu. Dann, Mitte der 70er Jahre, übernahm das Ehepaar Full die Gebietsvertretung von Honda-Gartengeräten. Auch die Büroarbeiten erledigte die Verstorbene viele Jahre selbst. Im Jahr 1997 übergaben die Fulls ihren Betrieb an den jüngsten Sohn Klaus, waren aber auch weiterhin bereit jederzeit mitzuhelfen.
Tankstelle, Mineralölvertrieb und Quelle-Agentur gehören schon lange der Vergangenheit an. Dafür vergrößerte sich das Geschäft rund um Gartengeräte und Holzverarbeitung ständig.
Um die Enkel gekümmert
In der Familie war Hermine Full lange Zeit ebenfalls sehr rührig. So kümmerte sie sich auch während der Krankheit der Schwiegertochter und nach deren Tod um die drei jüngsten Enkel. Trotz der vielen Arbeit fand sie stets Zeit für ihre Hobbys. Sie liebte Sticken und Stricken und fand Entspannung beim Musizieren auf der Hausorgel. 2016 starb Ehemann Anton plötzlich und unerwartet. Nach längerer Krankheit und Aufenthalt in einem Pflegeheim konnte Hermine Full, mit Unterstützung einer Helferin, die letzten Jahre wieder in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung verbringen.
Um Hermine Full trauern ihre drei Söhne mit ihren Angehörigen, darunter sieben Enkel und neun Urenkel. Die Urnenbeisetzung fand bereits im engsten Familienkreis statt.