Opfer noch nicht vernehmungsfähig

Nach wie vor unklar ist der genaue Tatablauf des Beziehungsdramas, bei dem ein 32-Jähriger aus Memmelsdorf (Lkr. Bamberg) am späten Montagabend in Unterspiesheim (Lkr. Schweinfurt) seine Ex-Freundin mit Messerstichen und Schüssen tötete, dann seinen Nebenbuhler durch Schüsse schwer verletzte und sich selbst etwa 15 Kilometer entfernt bei Gerolzhofen das Leben nahm.

Ob der Täter zuerst den 38-Jährigen an seiner Wohnungstür im Gewerbegebiet „Am Zubringer“ im Kolitzheimer Ortsteil Unterspiesheim verletzte und dann seine Ex-Freundin tötete, die wenige hundert Meter entfernt neben der Sporthalle der DJK Unterspiesheim tot aufgefunden wurde, steht noch nicht fest.

Denkbar wäre auch, dass sich die Frau in der Wohnung befand und es ihr, nachdem sie das Klingeln an der Tür und danach Schüsse gehört hatte, zunächst gelungen war, zu flüchten, der Ex-Freund sie aber einholte und an der Sporthalle umbrachte.

Weil der genaue Tatablauf nach wie vor im Dunkeln liegt, bitten die Ermittler die Bevölkerung um Mithilfe, heißt es in einem gemeinsamen Pressebericht von Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Unterfranken. Eine Befragung des 38-Jährigen aus Unterspiesheim, vielleicht des einzigen Zeugen des Geschehens, sei bislang auf Grund seines Gesundheitszustandes noch nicht möglich gewesen. Der 38-jährige EDV-Unternehmer befinde sich aber mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei laufen weiter auf Hochtouren.

Aufschluss über das Tatgeschehen erhofften sich die Beamten vor allem von dem Auto der Getöteten, das spurlos verschwunden war und weder in Unterspiesheim und Umgebung noch in Memmelsdorf gefunden wurde. Am späten Mittwochvormittag wurde der gesuchte Peugeot im Landkreis Bamberg, viele Kilometer von dem ehemaligen gemeinsamen Wohnort des Ex-Paares entfernt, sichergestellt. Wie das Fahrzeug dahin kam, werde nun Gegenstand weiterer Ermittlungen sein. Die Kripo hoffe, in dem Wagen Anhaltspunkte für den genauen zeitlichen Ablauf zu finden.

Lebend gesehen wurde die 27-Jährige, die aus dem Landkreis Dingolfing-Landau stammte, zuletzt am Montag an ihrer Arbeitsstelle in Fürth. Wie sie nach Unterspiesheim gekommen ist, gibt der Kriminalpolizei aber noch immer Rätsel auf.

Fest stehe nach den Ermittlungen zwischenzeitlich, dass die junge Frau, die an der Sporthalle gefunden wurde, auch dort getötet worden sein muss.

Im Blickpunkt

Zeugenaufruf Die Polizei sucht jetzt Zeugen, die zwischen 22 und 23 Uhr an den beiden nicht weit auseinander liegenden Tatorten Schüsse gehört haben. Personen, die sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich bei der Kripo Schweinfurt, Tel. (0 97 21) 2 02-17 31, zu melden.