Pastoraler Raum Gerolzhofen" errichtet: Die Vielstimmigkeit soll bleiben

30.05.2022

Mainpost 30.05.2022

Gerolzhofen

"Pastoraler Raum Gerolzhofen" errichtet: Die Vielstimmigkeit soll bleiben

Fast 400 Menschen sind am Donnerstag zum Freiluftgottesdienst gekommen, in dem Generalvikar Vorndran die Errichtungsurkunden überreichte. Ein historischer Moment.

Mit einem fast zweistündigen, bunten, lebensfrohen und abwechslungsreichen Gottesdienst im Garten des Pfarrer-Hersam-Hauses wurde am Donnerstagnachmittag in Gerolzhofen der neue "Pastorale Raum Gerolzhofen" offiziell errichtet. Es war ein historischer Moment in der lokalen Kirchengeschichte. Die Messe stand unter dem Motto "Vielstimmig in Sinfonie". Als Vertreter der Diözese Würzburg war dazu Generalvikar Jürgen Vorndran angereist.

Der Pastorale Raum umfasst die Pfarreiengemeinschaften "Kirche am Zabelstein" mit Pfarrer Günter Höfler, "Marienhain" mit Pfarrer Andreas Engert, "Sankt Franziskus am Steigerwald" mit Pfarrer Stefan Mai sowie "Sankt Raphael" mit Pfarrer Thomas Amrehn.

Stefan Mai freute sich zu Beginn, dass trotz der "unzähligen Konkurrenz an Spargel- und Vereinsfesten" an Christi Himmelfahrt annähernd 400 Personen gekommen waren. Mit Applaus bedankten sich die Gottesdienstbesucher, dass auch ganze Heerscharen von Ministranten aus allen Pfarreien des Pastoralen Raums dabei waren.

Experiment mit offenem Ausgang

Der neue Pastorale Raum sei ein Experiment mit offenem Ausgang, sagte Pfarrer Mai. Wie es bei einem Experiment üblich sei, werde man ausprobieren, Erfahrungen sammeln und die gewonnenen Erkenntnisse dauernd überprüfen. Die Pfarrgemeinden, die sich in dem neuen Netzwerk zusammenschließen, seien ein "bunter Haufen". Um zu veranschaulichen, wie vielfältig man ist, ließ Pfarrer Mai nacheinander erst die Gläubigen aus den verschiedenen Pfarreiengemeinschaften aufstehen. Danach waren beispielsweise nur die Brillen- und Kontaktlinsenträger aufgerufen, oder die "Ü?70" und "U?20", gefolgt von Männern und Frauen.  

Und am Ende rief der Pfarrer diejenigen auf, die im Pastoralen Raum eine neue Chance sehen. Es erhoben sich nur recht wenige. Deutlich mehr Menschen zeigten sich, als nach denen gefragt wurde, die dem ganzen Projekt skeptisch gegenüberstehen. Auch einige Pfarrer und hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter erhoben sich. "Das ist das Bild, das ich erwartet habe", kommentierte es Pfarrer Mai.

Dann wurden die Gottesdienstbesucher von Stefan Mai aufgerufen, zunächst ihren persönlichen Grundton zu summen. Es klang wie in einem Bienenstock. "Man merkt, man kann die unterschiedlichsten Töne aushalten", sagte Mai, der die Menge schließlich einlud, sich letztlich auf dem von einer Trompete vorgegebenen Ton "a" einzuschwingen. Es klappte.

"Ja zur Vielstimmigkeit"

Generalvikar Vorndran griff in seiner Ansprache das vorherige Summen auf. Er verstehe die Bedenken, dass die Gemeinden im Pastoralen Raum jetzt möglicherweise zu einer XXL-Pfarrei fusioniert werden. "Dies ist aber nicht der Fall", betonte der Vertreter des Bischofs. Jeder dürfte weiterhin seinen eigenen Grundton finden, und dies weiterhin in der eigenen

 

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