Mainpost 19.02.2019
Wo kommt die Grundschule hin?
Wie schon mehrmals berichtet, entschied der Gemeinderat in Kolitzheim, dass eine Grundschule für die Gemeinde gebaut wird. Gegensätzlich und kontrovers diskutierten die Anwesenden über den Standort bei der Bürgerversammlung in Unterspiesheim.
Da an der Bürgerversammlung in Herlheim der Standort Herlheim in die Diskussion kam und er nach wie vor neben Unterspiesheim attraktiv für die Gemeinde ist, kochten bei einigen Bürgern die Emotionen in Unterspiesheim hoch. So plädierte der ehemalige Grundschullehrer Siegfried Wieland für das Gebäude der früheren Hauptschule in Unterspiesheim. "Der Standort wäre ideal, die Sportmöglichkeiten immens und die Infrastruktur ist schon vorhanden", so der einstige Stammheimer Lehrer.
Auch in Herlheim gibt es einen Sportplatz und Sporthalle, erklärte Bürgermeister Horst Herbert. Was für Herlheim spreche, sei das in gemeindlicher Hand befindliche Grundstück mit 26 000 Quadratmetern, in Unterspiesheim sind es nur 8000 Quadratmeter. Allerdings, so Herbert, müsse in Herlheim erschlossen werden, was in Unterspiesheim schon ist.
Vor- und Nachteile der beiden Standorte werden diskutiert
Das Gemeindeoberhaupt unternahm den Versuch Vor- und Nachteile beider Standorte aufzuzeigen. Über eine Nutzung der bestehenden Schule in Herlheim gibt es schon genannte Möglichkeiten. Sebastian Brendler überzeugten die Beweggründe in keinster Weise: "Ich finde das Argument, dass die Grundstücksfläche der Hauptschule zu klein sei, völlig überzogen." Er appellierte an den Gemeinderat, das Beste für die Kinder zu entscheiden.
Noch entschiedener sprach Herbert Brand seine Meinung aus: "Schule, Kindergarten, so ein Gemeinderat hat über Jahre die Bauten verschlafen". Horst Herbert beschwichtigte mit der Erklärung, dass alle Ortsteile gleich zu behandeln sind und dass der Kinderboom in einigen Jahren einbrechen werde. Bernd Endres schlug am Ende vor, nochmals über eine Campuslösung nachzudenken, also Schule und Kindergarten an einem Standort.
Wie weit ist der Planungsstand bei der Kindergartenerweiterung?
Ebenfalls noch diskutiert wird in der Gemeindeverwaltung die Erweiterung des Kindergartens in Unterspiesheim. Nach dem eventuellen Finanzierungsrückzug der Diözese flammen erneute Argumentationen auf. "Wäre die Gemeinde bereit den Kindergarten zu bauen auch ohne, dass die Kirche mit im Boot ist?" wollte Wilfried Kerler wissen. Horst Herbert erklärte, dass die Kinderbetreuung zu den Aufgaben einer Kommune gehört und somit keine Wahlmöglichkeit bei der Finanzierung bestehe. "Das bedeute Plan B, die Gemeinde muss das Projekt selber stemmen".
Auch hier ist die Standortfrage des Kindergartens keinesfalls geklärt, da die Planer der Diözese den Zufahrtsweg als zu eng erachten. Herbert sieht das etwas anders, "Die Zufahrt über die Grettstädterstraße wäre ebenfalls möglich, da könne man doch ein Einbahnstraßensystem errichten", argumentierte er. Fügte aber an: "Das sehen Nachbarn und Beteiligte allerdings anders". Wolfgang Karg findet den jetzigen geplanten Standort als ideal und meinte, so lange er in Unterspiesheim lebe, habe die Bedarfsplanung noch nie gepasst.