Ärger: Weite Umwege zu den Äckern

07.06.2018

Mainpost, 07.06.2018

KOLITZHEIM

Ärger: Weite Umwege zu den Äckern

Eine Hiobsbotschaft hatte Bürgermeister Horst Herbert in der Gemeinderatssitzung vor allem für die zahlreich anwesenden Oberspiesheimer Landwirte. Die Brücke über die Bundesstraße 286 bei Oberspiesheim wird sicher nicht vor Ende des Jahres fertig.

Das heißt für die Landwirte, sie müssen weiterhin weite Umwege, über Unterspiesheim oder Alitzheim, in Kauf nehmen um zu ihren Feldern östlich der Bundesstraße zu gelangen.

Landwirte protestieren

Eigentlich gab es im vergangenen Jahr die Aussage, was er auch schriftlich habe, dass die Brücke bis 1. Juni 2018, also bis zur Getreideernte, fertig sei, so Herbert. Durch Zufall habe er nun erfahren, dass sich an der Baustelle im Moment nichts mehr bewege. Deshalb habe er beim Staatlichen Bauamt nachgefragt und folgende Auskunft erhalten: Die Brücke an sich sei zwar fertig, die Arbeiten für die Auffahrten wurden aber erst jetzt ausgeschrieben. Bis zum Baubeginn werde es deshalb mindestens September/Oktober werden.

Dies löste im Rat Empörung aus. Die Landwirte haben sich darauf eingestellt, bis zur Ernte wieder ohne Probleme über die Bundesstraße zu kommen, so Eric Dittmann. Dies dürfe man nicht so einfach tolerieren, meinte Martin Mack. Bei dieser Verzögerung müsse es eine Entschädigung geben. Wohl nicht ganz ernst gemeint, brachte Berthold Pfaff sogar eine Ampel ins Spiel, damit die Landwirte die Straße queren können. Er werde den Protest weitergeben, so Bürgermeister Herbert. Es müsse überlegt werden, was möglich sei.

Der Bau der Brücke bei Unterspiesheim wurde bereits verschoben – auf 2020, sagte der Bürgermeister außerdem.

Der Drosselumbau beim Stauraumkanal bei Gernach werde im Juli/August beginnen, so eine weitere Information von Horst Herberts.

Außerdem berichtete der Bürgermeister von Sanierungsfristen für einige gemeindlichen Entwässerungseinrichtungen, die das Landratsamt gestellt habe. Für die Mischwasserbehandlung in Oberspiesheim werde bis 31. Dezember 2019 ein Sanierungskonzept erwartet, das bis 31. Dezember 2021 ausgeführt werden müsse.

In mehreren Orten der Gemeinde sei der Fremdwasseranteil bei der Entwässerung sehr hoch, so Herbert weiter. Dieser Anteil müsse bis Ende 2020 auf unter 50 Prozent gebracht werden. Grund hierfür sei eindringendes Grundwasser und das Drainagewasser aus den vielen Drainagen, die in der Vergangenheit unerlaubterweise zur Entwässerung rund um die Häuser verlegt wurden. Hier müsse man Regelungen treffen. Ziel sei es, den Fremdwasseranteil unter 25 Prozent zu bringen. Damit solle der Grundwasserstand gehalten werden.

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